Lotto - Teil 4
„Das
ist ja schon mal mehr als letzte Woche.“ Rouven, der nun statt Wesley im Lager
Zeitungsstapel sortierte, lachte über seinen eigenen kleinen Witz. Stimmt,
letzte Woche hatte sie nicht eine Zahl richtig getippt. Aber diese Woche, das
wusste sie, da musste sie den Telegraaf nicht zahlen und den Lottoschein für
zwei weitere Wochen ebenfalls nicht. Und wenn Wesley endlich mal den
Lottoschein unter den Scanner hielt, dann sah er auch, dass sie Recht hatte.
„Wow,
Martha, dass ist echt nicht zu fassen … Du hast …“ Wesley war plötzlich noch
blasser geworden als er es ohnehin schon war. „Du hast den Jackpot geknackt!
Was machst du mit all dem Geld?“
In
dem kleinen Kiosk war es still geworden. Rouven, der eben noch die Zeitungen im
Lager hin- und her geworfen hatte, stolperte zum Tresen. Die beiden Mädchen,
die sich gerade darum gestritten hatten, welchen Kaugummi sie kaufen wollten,
starrten Martha an, eines der Mädchen vergaß sogar, ihren Mund zu schließen.
Selbst die drei Touristen im Laden, die sicherlich nicht ein einziges Wort
Niederländisch sprachen, verstummten. Martha wusste genau, wie viel sich im
Jackpot befand. 1,2 Millionen Euro. Eins Komma 2 Millionen. Das reichte zwar
noch lange nicht, um sich im Zentrum Amsterdams eine Dachgeschosswohnung zu
kaufen, aber es reichte, um eine zu mieten. Eine mit Lift. Eine mit dem Bett
direkt unter der Dachschräge. Das Geld im Jackpot reichte, um diese Wohnung bis
zu ihrem Lebensende zu mieten. Selbst, wenn es noch zehn Jahre dauerte bis sie
Willem folgte.