Zwölf Euro
Zwölf Euro kostete der
Eintritt in die Ausstellung. Mit zwölf Euro waren drei Mittagessen drin oder
ein Kinobesuch und zwei kleine Mittagessen. Sie stand vor dem Museum und starrte auf
die die Tafel mit den Eintrittspreisen. Zwölf Euro waren verdammt viel Geld für eine Auszubildende
in einer Stadt wie München. Sie seufzte leise. Aber die Ausstellung
interessierte sie brennend, Paul Peels Bilder waren mit dabei und dafür waren
zwölf Euro schon wieder nicht viel Geld. Sie hielt ihren Geldbeutel fest
umklammert. Die Ausstellung lief noch eine Weile, sie könnte jeden Tag etwas
zurücklegen. Dann könnte sie sich über die Wochen den Eintritt zusammensparen
und riss jetzt kein Loch in ihr Budget. Sie atmete tief ein und aus. So sollte
sie es machen, dass war vernünftig. Sie trat einen Schritt vom Museum weg. Und
dann noch einen. Vernünftig sein war hart und tat weh, aber Hunger tat
ebenfalls weh und war nicht besonders hilfreich beim Lernen. Sie wandte dem
Museum den Rücken zu und lief so schnell sie konnte zur U-Bahn.